Einsam, einsamer, am einsamsten.

Das trifft es wohl ziemlich genau im Valsugana.

Das Valsugana ist ein noch recht unbekanntes Tal im Trentino. Es liegt etwa auf gleicher Höhe wie der Gardasee, nur auf der anderen Seite der Autobahn :-). Das ist wohl auch der Grund, warum sich so wenige hierher verirren.

So wie wir. Mehr oder weniger zufällig landen wir auf den Camping am Levico See. Nach ein paar faulen Tagen packt uns die Entdeckerlust und wir beschließen, diese wirklich schöne Gegend ein wenig genauer zu erforschen.

Die Infos vor Ort zu schönen Touren und Zielen sind ein wenig spärlich und man ist gut beraten, sich schon zu Hause zu informieren. Ganz eindeutig steckt der Tourismus hier noch in den Kinderschuhen!

Naja, wir suchen und finden eine schöne Tour, die auch genug Abwechslung für unsere 6-jährige bietet:

Es geht in den “Parco Fluviale Torrente Centa”, was übersetzt nichts anderes bedeutet als “Naturpark am wilden Centa-Fluß” (oder so ähnlich :-)).

Centa-Fluß Tourdaten:

Schwierigkeit: leicht

Altersgruppe: ab 4 Jahre

Ausgangspunkt: Parkplatz am Kletterpark “Acroparc Rio Centa”

Ziel: Parkplatz, Rundtour

Anfahrt: von der Brennerautobahn die Ausfahrt “Trento Nord” nehmen. Von dort Richtung Caldonazzo-See / Levico-See. Von Caldonazzo in Richtung Centa San Nicolo fahren. Am Parkplatz vom Kletterpark parken (Navi-Adresse: SP 108 Maso Wolfi, 38040 Centa San Nicolo)

Strecke:  ca. 4km

Höhenmeter: keine, alles entlang oder im Flußbett

Ausrüstung: normale Bergschuhe reichen. Kletterstet ist nicht nötig, wird am Kletterpark ausgeliehen

Auf eine Downloadmöglichkeit verzichten wir diesmal, denn man kann sich einfach nicht verlaufen!

Centa-Fluß Wanderung und Klettergarten:

Der kurze Weg vom Parkplatz runter zum Fluß ist in 5 Minuten zurück gelegt. In wunderschöner Lage, direkt unten am Fluß, ist dann auch gleich der Klettergarten. Er liegt schön schattig im Wald und ist deshalb auch an heißen Tagen gut begehbar.

Vorn am Infohäuschen wird bezahlt, die Ausrüstung in Empfang genommen und los geht`s. Die Einweisung ist ein bißchen dürftig, was aber vor allem an den Verständigungsproblemen liegt.

Für die Kids gibt es zwei “blaue” Parcours. Der eine ist als Einstieg gedacht (“Junior Adventure”) und erfordert 110cm Körpergröße. Kinder ab 120cm dürfen danach auch den zweiten blauen Parcour gehen (“Junior Advanced”). Wir haben beide hintereinander gemacht und so etwa 1,5 Stunden gebraucht.

Der zweite Parcours war für unsere 6jährige Tochter schon anspruchsvoll, aber dennoch gut zu schaffen. Sie hatte auf jeden Fall eine Menge Spaß. Der Parcour ist abwechslungsreich gestaltet. Auch ein paar Seilrutschen sind dabei, was natürlich das Highlight war!

Für die ganz Kleinen ab 80 cm hat es noch einen bodennahen Parcour (grün markiert), den haben wir aber nicht ausprobiert.

Valsugana Kletterpark

 

Valsugana Kletterpark

Nach der ganzen Kletterei starten wir zur Erkundung des Flußtales.

Wir hatten nicht erwartet, hier ein solches Kleinod zu entdecken! Die Gegend ist wirklich an Ursprünglichkeit nicht zu übertreffen. Es gibt keine Seilbahnen, keine Lifte und auch nur wenige andere Wanderer!

Der Weg ist nicht zu verfehlen, vom Kletterpark lauft ihr einfach weiter am Fluß entlang. Anfangs führt der Weg noch oberhalb des Flusses entlang und ist eher langweilig. Das ändert sich aber schnell, denn an einer Wegbiegung steht man plötzlich an einem alten Wehr! Über 20 Meter stürzt hier das Wasser herunter, ohne irgendeine Sicherung wohlgemerkt! In Deutschland undenkbar! Also, haltet eure Kinder gut fest!

An dieser Stelle merken wir aber, dass wir uns auf einen alten Mühlenweg befinden und auf einmal wird das Ganze interessant! Dieses alte Wehr war erst der Anfang, denn nun geht es hinab ins Flußbett und durch dieses hindurch. Zu unserer Zeit hatte der Fluß nur wenig Wasser und war gut begehbar, ich kann mir aber  vorstellen, dass das im Frühjahr nach der Schneeschmelze anders aussieht!

Valsugana
Picknicken an einem Fluß ist immer gut!

Valsugana

Valsugana

Ein paarmal queren wir den Fluß, einmal sogar über eine supertolle, von Wanderern errichtete “Brücke”. Sehr abenteuerlich! Es sieht auf dem Foto nicht so aus, aber es ging dort ordentlich nach unten und runterfallen war nicht anzuraten!

Valsugana
“Brücke” über den Fluß

Auf der anderen Seite des Flusses stoßen wir unvermittelt auf ein Schild “Via Ferrata Cascata del Vallimpach”. Soviel italienisch verstehen wir noch, daß wir hier vor einem Klettersteig zu einem Wasserfall stehen. Und zwar zu einem ausnehmend schönen!

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Den “Vallimpach”-Wasserfall hatten wir schon auf Fotos gesehen und wollten dort unbedingt hin. Das wir nun vor einem Klettersteig stehen, war allerdings nicht geplant! Die Ausrüstung dazu haben wir zwar, aber sie liegt natürlich im Auto. Und zu allem Überfluß hat noch jemand über das Schild ein “gesperrt” geschmiert. Ob das stimmt, wissen wir nicht. Ein bißchen Enttäuschung macht sich breit, als wir nach ausgiebigem Kartenstudium bemerken, daß es keinen anderen Weg zu geben scheint. Aber wir sind natürlich vernünftig und widerstehen der Versuchung, trotzdem hochzusteigen. Somit bekommt ihr leider kein Foto von uns. Wer trotzdem wissen will, wie es dort ausschaut, kann hier schauen.

Übrigens gibt es dort auch noch einen Geocache, das haben wir aber erst hinterher bemerkt und somit leider nicht ausprobiert!

Ok, also wieder zurück…

Auch ohne Wasserfall ist dies eine traumhafte Wanderung an einem unberührten Fluß, die beliebig weit fortgesetzt werden kann. Der Klettergarten, die wildromatische Landschaft und die vielen mystischen Mühlen-Ruinen lassen diese Tour zu etwas ganz Besonderem werden!

Sollten wir noch einmal nach Levico kommen, werden wir dieses Flußtal noch einmal genauer erforschen und dann, ganz sicher, auch unsere Klettersteigsets dabei haben!

Valsugana
Alte Mühle, oder was davon noch übrig ist!

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