Wasserfälle ziehen uns Menschen seit jeher magisch an.

Nichts ist beeindruckender, als die Urgewalt der Natur in Form von Wassermassen herabrauschen zu sehen.

Kommt dann zum Naturerlebnis “Wasserfall” auch noch eine ausnehmend schöne Wanderung zum Selbigen dazu, darf man sich wohl als Wanderer in höchstem Maße glücklich schätzen!

So auch auf Korsika. Die Wanderung zum Piscia di Gallo ist zwar leider kein Einsamkeitsgarant, dafür aber landschaftlich ein absolutes Sahnestückchen.

Dazu kommt der Fakt, daß die Tour weder allzu lang noch allzu schwierig ist. Dafür aber absolut abwechslungsreich und auf gar keinen Fall langweilig. Also perfekt für Kids!

Piscia di Gallo Tourdaten:

Schwierigkeit: leicht

Altersgruppe: ab 4 Jahre

Ausgangspunkt: Wanderparkplatz 

Ziel: Parkplatz, Rundtour

Anfahrt: von Porto Vecchio aus auf der D368 über L’Ospedale in Richtung Zonza. Ca. 3km hinter dem Staudamm befindet sich rechter Hand der Parkplatz (ausgeschildert).

Strecke:  ca. 5km, hin- und zurück

Höhenmeter: ca. 180hm

GPS-Download bzw. Druck der Tour

(nicht von uns, stimmt aber ;-))

Piscia di Gallo Wanderung:

Schon die Zufahrt zum Wanderparkplatz ist ein absoluter Genuß. Unbedingt sollte ein Stopp am L’Ospedale Stausee eingeplant werden. Klein Kanada läßt grüßen…

Piscia di Gallo

Etwa 3km hinter dem Stausee stoßt ihr auf den Wanderparkplatz und müßt € 3,- Parkgebühr löhnen. Dafür ist der Parkplatz nett angelegt und ihr bekommt eine kleine Wegbeschreibung in die Hand gedrückt. Nicht, daß diese nötig wäre, aber immerhin…

Da der Weg immer gut frequentiert ist, empfiehlt es sich, antizyklisch zu starten. Wir sind um die Mittagszeit losgegangen und hatten nur wenige andere Wanderer. Was sicher auch am Wetter lag, denn schon kurz nach dem Start beginnt es zu nieseln.

Apropos Wetter: wenn ihr von der Küste aus schon morgens Wolken über den Bergen seht, braucht ihr gar nicht erst los zu fahren. Das Bavellagebirge ist speziell und die Gipfel sind mittags oft in den Wolken, oder es regnet und gewittert stark. Wir hatten unten an der Küste 27 Grad und nachmittags dort Gewitter, Starkregen und 13 Grad.

So, zurück zum Weg: der Anfang der Strecke führt durch den Wald, immer an einem Bach entlang und ist alles andere als spektakulär. Gott sei Dank ist das nicht allzu weit. Nach etwa 2km ist der Bach zu queren, was je nach Wasserstand durchaus zu nassen Füßen führen kann. Und schon bald steht ihr auf einem wunderschönen Hochplateau. Von dort aus reicht der Blick (bei schönem Wetter) bis zur Küste.

Aber auch ohne Küstenblick öffnet sich hier oben eine grandiose Landschaft. Große Granitblöcke liegen herum und laden zum Klettern ein. Dazwischen stehen die typischen Bavella-Kiefern. Einfach toll!. Wer mag, kann zum Flüßchen absteigen und findet hier herrliche Gumpen zum Baden.

Da das Wetter alles andere als zum Baden geeignet ist, geht`s für uns weiter. Auf abwechslungsreichen Wegen, über Granitplatten und immer wieder mit kleinen Klettereinlagen gespickt, sichten wir plötzlich erstmalig den Wasserfall. Schon von weitem sieht er doch recht eindrucksvoll aus, wie er da aus 60m Höhe aus dem Felsen schießt!

Piscia di Gallo

Bald darauf ist eine kleine Felskanzel erreicht, die “offizielle” Aussichtsplattform des Piscia di Gallo.

Wanderer mit ganz kleinen Kindern oder Fußmüde müssen hier umkehren.

Wir natürlich nicht! Wir kraxeln selbstredend den doch sehr steilen Weg in Richtung Wasserfall runter. Der Weg ist mit Seilen versichert, trotzdem sichern wir unsere Tochter (damals 5) an einem kurzen Seil. Wenn der Weg nicht naß ist, geht es sicher auch ohne. Aber so war es doch eine ziemliche Rutschpartie.

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Aber was für einen grandiose Szenerie sich unten öffnet! Der anstrengende Abstieg lohnt sich auf jeden Fall!

Wer ohne Kinder unterwegs ist und absolut trittsicher, kann noch das letzte unversicherte Stück zum Fuß des Wasserfalls absteigen und steht dann direkt unten am großen Becken. Das ist mit Kindern aber absolut nicht zu empfehlen!

Nach genug “Ahs” und “Ohs” geht`s auf dem gleichen Weg zurück. Das ist aber gar nicht schlimm, weil die Perspektive auf dem Rückweg wieder ganz anders ausschaut. Natürlich werden jetzt noch alle Kletterfelsen mitgenommen und theoretisch könnte man die Tour unendlich ausdehnen, wenn …

… ja wenn wir nicht von einem Gewitter der allerfeinsten Sorte eingeholt werden würden. Sowas haben wir trotz einiger Bergerfahrung noch nicht erlebt und wollen es auch keinem wünschen! Es schüttet, blitzt und donnert ohne Abstand direkt um uns herum und wir harren bis auf die Unterwäsche durchnäßt (ja wirklich!) im Wald aus, weil wir uns nicht über das einige hundert Meter lange Hochplateau trauen.

Zum Trost sehen wir aber noch einen Feuersalamander, ist ja auch was Feines! Aber trotzdem, hier nochmal die Warnung:

Geht nicht los, wenn das Wetter nicht hundertprozentig ist! Oben im Bavella bilden sich dann extrem schnell Gewitter und es gibt nicht wirklich einen Unterschlupfort oder Fluchtweg. Es ist wirklich gefährlich!

Naja, irgendwann sind wir tatsächlich wohlbehalten am Camper zurück. Das Wasser steht 10cm hoch auf dem Parkplatz!

Und wieder einmal freuen wir uns tierisch über unseren Camper, denn jetzt werden erstmal alle trocken gelegt und dann gibt`s nen schönen heißen Kaffee und Schoko-Kekse. Damit läßt sich der Schreck doch gleich besser verdauen!

Hier noch ein paar Impressionen von der ansonsten wirklich tollen Tour:

Piscia di Gallo

Piscia di Gallo

Piscia di Gallo

Piscia di Gallo
Traumwetter für den Salamander 🙂

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