Paddeln. Wir wollten endlich wieder einmal paddeln. Zwei Jahre hatten wir ausgesetzt seit unserer letzten Kanutour auf dem Fango und nun sollte es wieder einmal soweit sein. Da wir im südlichen Alpenraum unterwegs waren, war die Revierauswahl nicht allzu groß und so wurde es der Levico See.

Dies stellte sich als goldrichtig heraus. Die Tour hat genau die richtige Länge für Kinder diesen Alters und bietet vor allem viel Abwechslung und ein großartiges Naturerlebnis.

Levico See Paddeltour - Tourdaten:

Länge: ca. 8km, einmal rund um den See

Dauer: etwa 1,5 Stunden reine Paddelzeit

Ausgangspunkt: Campingplatz "Lago de Levico", Levico Terme

Anfahrt: von der Brennerautobahn A 22 Ausfahrt Trento Nord über die SS 47 nach Levico Terme. Dort den Schildern zum Campingplatz "Lago de Levico" folgen

 

Der Campingplatz vermietet Kanus und Treetboote. Wobei der Begriff "Kanu" eigentlich nicht gerechtfertigt ist. Es handelt sich hierbei eher um Plastikgurken, die sich auch genau so fahren ;-). Aber egal, für eine Familienrunde reicht es allemal! Und die "Kanus" sind für wirklich kleines Geld zu haben. Wir haben für knapp 2 Stunden 7 Euro gezahlt.

Wir starten also am eigenen Strand des Campings und paddeln erstmal eine unwahrscheinlich weite Strecke von 10 Minuten :-). Nämlich genau bis zum gegenüberliegenden Hotel am See. Der Grund ist ebenso simpel wie einleuchtend: es gibt dort einfach verdammt leckeres Eis!

Nach dieser Stärkung haben wir aber genug von Hotel&Co und stechen wieder in See.

Levico See
Nachwuchspaddler 🙂

Das Schöne am Levicosee ist, das lediglich das südliche Ufer bebaut ist. Und das auch nur wenig und recht behutsam. Der Levicosee ist außerdem glasklar. Seine Ufer sind komplett bewaldet und nach Norden verjüngt sich der See zunehmend fjordartig. Wäre es nicht so warm, könnte man direkt meinen, in Norwegen unterwegs zu sein...

Levico See
fjordartiger Levicosee

Wir paddeln immer dicht am rechten Ufer entlang. Je weiter wir uns vom Südufer entfernen, desto schöner wird es. Im hinteren Bereich treffen wir dann nur noch vereinzelt Paddler, die Treetboote schaffen es nicht mehr bis hier hinter.

Schlagartig ändert sich auch die Tier- und Pflanzenwelt. Wir paddeln unter tiefhängenden Ästen hindurch. Manchmal müssen wir sie auch ein wenig anheben. Es ist ein wenig wie in einer Höhle und unsere Tochter findet das sehr aufregend!

Levico See
tiefhängendes Blätterdach

Levico See

Wir sehen Libellen, Haubentaucher und Bleßhühner. Besonders die lustigen Haubentaucher haben es uns angetan. Nähert man sich so einem Gesellen auf etwa 5 Meter, tauchen sie kurzerhand ab und an einer anderen Stelle völlig unerwartet wieder auf! Immer wieder schön zu beobachten.

Wer sich ganz ruhig verhält und vor allem langsam fährt, äh paddelt, entdeckt vielleicht sogar ein Nest! Wir jedenfalls hatten dieses Glück. Frau Haubentaucher hat sich extra für uns sogar erhoben und wir durften einen Blick auf ihre Eier erhaschen. Ein ganz besonderer Moment!

Levico See
Haubentaucher-Nest

Ein besonders schöner Fleck findet sich ganz hinten am nördlichsten Zipfel: dort gibt es eine Fläche mit größerem Seerosenbewuchs. Das Wasser ist so klar, daß man beim Hineinschauen meint, in einen Unterwasser-Wald zu blicken. Leider gibt das Foto diese magische Szenerie nicht ansatzweise her...

Levico See

Zwischendurch entdecken wir immer wieder kleine Feuerstellen und beschließen: hier müssen wir nochmal her. Dann aber auf jeden Fall mit dem eigenen Boot!

Kann es etwas Schöneres geben, als langsam in den Sonnenuntergang zu paddeln, anzulegen und beim letzten Tageslicht ein einfaches Essen zu genießen? Nur begleitet vom letzten Zwitschern der Vögel, dem Quaken der Frösche und Sirren der Zikaden?

Ich glaube nicht!


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