Ihr seid zu dritt, viert oder gar fünft unterwegs und die Entscheidung, demnächst mit dem eigenen Wohnwagen zu verreisen, ist gefallen?

Herzlichen Glückwunsch, es gibt keine bessere Art, mit Kindern Urlaub zu machen. Finden wir jedenfalls: immer draussen, kein Stress beim Essen oder der Klamottenauswahl und neue Freunde sind auch schnell gefunden.

Familienurlaub mit dem Wohnwagen ist stressfrei und entspannt; vorausgesetzt, ihr habt euch für das richtige Modell entschieden!

Womit wir beim Thema wären, denn genau das ist gar nicht so einfach. Familienwohnwagen gibt es wie Sand am Meer und die Auswahl kann einen deshalb schnell mal überfordern. Uns ging das nicht anders und bis wir das für uns passende Modell gefunden hatten, dauerte es eine ganze Weile (den Artikel dazu findest du hier).

Familienwohnwagen mit Etagenbetten bester Wohnwagen fuer Familien

Unser Wohnwagen: der Fendt Bianco Selection 515 SKM

Folgende Fragen solltet ihr euch vor der Suche nach dem passenden Modell stellen:

1. Wieviele Personen verreisen zusammen?

Diese Frage ist elementar, denn die Antwort darauf regelt beispielsweise die Anzahl der Betten, die Größe der Sitzgruppe und den benötigten Stauraum. 

Familienwohnwagen mit Etagenbetten:

Wir persönlich finden es beispielsweise extrem nervig, wenn jeden Abend alles umgebaut werden muss. Aus diesem Grunde empfehlen wir für jeden Mitreisenden ein festes Bett. Dass das nur bis zu einer gewissen Anzahl an Personen geht, ist allerdings klar.

Familien mit zwei oder drei Kindern raten wir daher zu einem klassischen Familiengrundriss mit Etagenbetten, diese gibt es wahlweise mit zwei oder drei Stockbetten übereinander, wobei die 3er Variante nicht von allen Anbietern gebaut wird.

Die Vorteile der Stockbettvariante liegen auf der Hand. Es muss abends nichts umgebaut werden und jedes Kind hat an sein eigenes Reich, seinen eigenen kleinen Rückzugsort, was in der Regel sehr geschätzt wird, gerade bei Geschwistern mit unterschiedlichem Geschlecht und Alter. Welches Teenie-Pärchen will schon gerne noch mit 13, 14 ein gemeinsames Bett teilen?

TIPP:

Achtet darauf, dass das untere Bett klappbar ist! Ihr habt hierdurch einen riesigen Platzgewinn, den ihr auf der Fahrt wunderbar nutzen könnt, z.B. zum Verstauen des Vorzeltes oder sogar eines Fahrrads. Optimalerweise ist dieser Stauraum unter dem unteren Etagenbett durch eine Außenklappe zugänglich. Bei unserem Fendt (Modell Bianco Selection 515 SKM) ist das so und wir haben das ganz schnell schätzen gelernt! Wir transportieren unter dem Bett das 24 Zoll Fahrrad unserer Tochter, den Hundeanhänger und noch so einigen anderen Kram. Das wäre ohne den Zugang von außen definitiv nicht möglich!

fendt bianco selection 515skm test erfahrungen

Die Stockbetten, das Untere ist hochklappbar!

Die Größe der Sitzgruppe

Tja, hier stehen Familien mit mehr als vier Kindern in der Regel vor einem Problem. Denn die wenigsten Sitzgruppen der Familienwohnwagen sind für mehr als 4 Personen ausgelegt oder einfach nicht bequem nutzbar.

Sitzgruppe mit großem Tisch, zum 5./6. Bett umbaubar

Ihr solltet also auf einen großen Tisch achten, an dem sich 2x2 Personen bequem gegenüber sitzen können. Eine 5. Person kann meist unkompliziert an der Stirnseite des Tisches sitzen (also quasi im Gang), dazu nehmt ihr am besten einen kleinen klappbaren Hocker mit.

Auch für gelegentliche Spieleabende oder bei Schlechtwetter bewährt sich übrigens ein breiter, gut nutzbarer Tisch!

Alternativ entscheidet ihr euch gleich dazu, alle Mahlzeiten und Gesellschaftsspiele ins Vorzelt zu verlegen, dann spielt die Sitzgruppe natürlich eine untergeordnete Rolle und kann sogar zu einem zusätzlichen festen Bett dauerhaft umgebaut werden.

Am Rande sei noch erwähnt, dass es auch Grundrisse gibt, die eine eigene kleine Sitzgruppe bei den Etagenbetten haben. Zum Essen ist das zwar nichts, aber für eine eigene kleine Spielecke langt es allemal. Allerdings bedingt diese Variante in der Regel doch einen insgesamt wesentlich größeren Wagen und hier muss jeder für sich entscheiden, ob es das wert ist oder nicht.

Stauraum

Der Eine braucht mehr, der andere weniger, das hängt auch immer ein wenig vom anvisierten Ziel ab. Wir empfehlen euch, auf jeden Fall auf einen vernünftig großen Kleiderschrank zu achten, in dem die Jacken aller Familienmitglieder Platz haben. Außerdem zwei Dachschränke für die Erwachsenen und die großen Kinder und je einer für die Kleinen, dann kommt ihr gut hin. 

Für Schuhe sollte am besten ein eigener Schrank oder großes Fach zur Verfügung stehen, welches schnell zugänglich ist.

Achtet drauf, dass zumindest einer der beiden Stauräume unter den Sitzbänken nicht verbaut ist, hier kann alles rein, was nicht so oft gebraucht wird.

Zusätzlicher Stauraum unter dem Elternbett ist natürlich super, insbesondere, wenn dieser von innen und außen zugänglich ist. Das ist meist bei einem Doppelbett im Heck und auch den französischen Betten der Fall.

fendt bianco selection 515skm test erfahrungen

Kuschlig, oder? Und unter dem Bett verbirgt sich mega Stauraum!

2. Wo verbringt ihr eure Urlaube?

Fahrt ihr lieber in den Süden oder bevorzugt ihr rauere Gefilde wie Skandinavien oder auch die Alpen? Diese Frage solltet ihr euch auf jeden Fall stellen, denn sie wird euch bei der Wahl der richtigen Größe eures Wagens enorm weiterhelfen!

Wenn ihr fast nur in den Süden fahrt, spielt sich auch fast alles draussen ab und der Wagen darf ruhig etwas kleiner ausfallen. Die Sitzgruppe kann dann zum Beispiel zum festen Bett umgebaut werden, weil sie sowieso kaum genutzt wird.

In raueren Gefilden sieht das schon anders aus. Regentage sind häufiger als allgemein gewünscht und abends sinken die Temperaturen empfindlich. Ergo sollte der Wagen auf keinen Fall zu klein sein, so dass sich auch mal zwei oder drei Regentage am Stück gemeinsam aushalten lassen.

3. Wie schwer darf der Wagen sein?

Eigentlich müsste diese Frage ganz oben stehen, denn wenn ihr euch kein neues Auto anschaffen wollt, bestimmt sie die Größe und damit das Gewicht eures Wohnwagens.

Schaut also als Erstes nach, wieviel euer Zugfahrzeug ziehen darf und schaut dann nach passenden Modellen. Achtet dabei aber unbedingt darauf, dass die Gewichtsangaben der Hersteller fast immer recht optimistisch sind und die maximale Zuladung meist sehr knapp ausfällt. Eine Auflastung lohnt sich demzufolge fast immer und ist bei manchen Modellen quasi schon ein MUSS. Dieses zusätzliche Gewicht müsst ihr also auch einplanen.

4. Welche Ausstattung ist euch wichtig?

Da es hier so viele verschiedene Punkte zu beachten gibt und für jeden etwas anderes wichtig ist, wollen wir an dieser Stelle einfach mal die Wichtigsten nennen, ohne genauer darauf einzugehen. Überlegt einfach, ob das für euch wichtig und notwendig ist oder eben nicht:

  • Kühlschrank: nicht zu klein für eine 4-5 köpfige Familie, möglichst erhöht und mit Frosterfach. Toll sind die neuen Slim-Tower, schmal, aber hoch und mit vielen Einlagen, die sich sehr gut bestücken lassen
  •  Kocher: 2 oder 3 Platten, wie sollen die Platten angeordnet sein, geht auch mindestens eine Platte für einen großen Nudeltopf?
  • Stauraum Küche: möglichst Auszüge statt Türen und nicht durch Technik verbaut
  • Bad einteilig oder zweiteilig (also mit offenem Waschraum). Wir finden die einteilige Variante wesentlich besser. Ist die Tür zu, herrscht Ordnung 🙂
  • Mover: bei großen Familienwohnwagen sehr empfehlenswert, insbesondere, wenn ihr auch öfter mal den Platz wechselt oder sehr enge Plätze anfahrt (oft im Süden der Fall). Wir möchten unseren jedenfalls nicht missen!
  • Wassertank: Standart sind meist 20 Liter. Mehr ist hier besser und spart ständiges Wasserschleppen. Also besser gleich den großen Tank ordern.
  • Möbelbau: Leichtbau und daher geringeres Gewicht oder lieber etwas schwerer und vernünftige Qualität, wo nicht nach jeder Fahrt alle Schrauben nachgezogen werden müssen? Achtet außerdem auf ein strapazierfähiges Furnier, was nicht nach jedem Kinderkontakt sofort Kratzer bekommt.
  • 2,50 oder 2,30m Breite? Geschmackssache. 2,30m fährt sich besser, 2,50m bietet mehr Platz und Wohngefühl. Wir fahren 2,30m und würden auch nicht breiter sein wollen. Reicht uns völlig aus und sorgt für stressfreies Fahren.
  • Autarkie: kostet einiges, brauchen die wenigsten. Eigentlich nur ein Thema für diejenigen, die den Wohnwagen wie ein Wohnmobil nutzen und selten auf Campingplätzen sind.

Die Liste liesse sich jetzt natürlich beliebig fortsetzen, aber wenn ihr bis hierher gekommen seid, sollte eure Auswahl bereits stark eingeschränkt sein.  Schaut bei den in Frage kommenden Modellen nun am Besten die gesamten Ausstattungslisten durch und überlegt, was für euch noch wichtig sein könnte.

Übrigens:

Die meisten Hersteller verwenden für die Familiengrundrisse die Kürzel "K" oder "TK" für "Kind". So findet ihr recht schnell die richtigen Modelle!

Wir wünschen euch auf jeden Fall viel Spass bei der Suche und natürlich viel Freude mit dem neuen Wohnwagen. Allzeit gute Fahrt!

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