Wer uns kennt, weiß, dass wir nicht nur zu Fuß sondern sehr gerne auch mit dem Fahrrad unterwegs sind. Wir lieben unsere Mountainbikes und gerade auch im Urlaub versuchen wir das Auto komplett stehen zu lassen und steigen statt dessen auf die Bikes um. In letzter Zeit kam das allerdings etwas kurz.

Warum?

Weil wir Familienzuwachs bekommen haben. Seit zwei Jahren begleitet uns nun schon unser Zwergschnauzer Zorro und ist zu einem vollwertigen Familienmitglied geworden. Logisch, dass er nicht zu Hause bleibt, wenn wir auf Tour gehen!

Beim wandern kein Problem, mit dem Boot auch nicht, wohl aber mit dem Rad. Was haben wir alles ausprobiert! Zuerst ein Korb auf dem Gepäckträger, der kam aber leider bei Herrn Hund gar nicht gut an und es fuhr sich auch äußerst bescheiden mit dem zusätzlichen Gewicht in dieser hohen Position. Aus den gleichen Gründen fiel dann natürlich auch ein Lenkerkorb aus.

Also musste ein Anhänger her. Wir entschieden uns für ein kleines, leichtes Modell, unserer Meinung nach ausreichend für den kleinen Hund, schließlich haben wir keinen Riesenschnauzer (auch wenn Zorro das komplett anders sieht 😉 ).

Die ersten Testfahrten auf befestigten Wegen (Teer) liefen problemlos, aber wehe wir wichen auf etwas unebenere Forstwege aus! Dann nämlich fing das Gefährt samt Inhalt an zu hüpfen und zu schaukeln was das Zeug hält und ganz ehrlich, auch wenn unser Hund das hingenommen hätte, sagte uns unser Bauchgefühl, dass das ganz sicher für ihn nicht gesund sein kann!

Bei einer gemeinsamen Tour mit Bekannten, die ihren dreijährigen Sohn in einem vollgefederten Kinderanhänger transportierten und damit tatsächlich über Stock und Stein fuhren, ohne das von hinten jegliches Gemurre kam, kam uns plötzlich die Erleuchtung: so etwas musste es doch auch für Hunde geben!

Auf der Suche nach einem gefederten Hundeanhänger!

Sollte man meinen. Tatsächlich aber gestaltete sich die Suche nach einem gefederten Hundeanhänger als gar nicht so einfach. Das Angebot am Markt geht gegen Null, so dass wir uns schon einen Kinderanhänger umbauen sahen.

Mitten in den Plänen dazu stießen wir dann durch weitere Recherchen auf DoggyTourer, dem so ziemlich einzigen Anbieter für gefederte Fahrradanhänger für Hunde. Nicht billig (sind entsprechende Kinderanhänger auch nicht!), aber sehr in die Richtung gehend, die wir uns vorstellten.

Also haben wir telefonisch Kontakt aufgenommen und siehe da, hier wusste man sofort, wieso, weshalb und warum wir genau so ein Teil brauchten! Die telefonische Beratung war mehr als kompetent und praktischerweise sitzt der Hersteller nur eine Autostunde von uns entfernt.

Vor Ort begrüßten uns mehrere Hunde und gefühlte 100 Hänger. Wir konnten uns alles in Ruhe ansehen und bekamen jedes Detail erklärt. Man merkt gleich, dass hier echte Hundeprofies (und Liebhaber) am Werk sind. Völlig begeistert, voller Vorfreude und mit einem brandneuem Doggytourer in Größe S und leuchtendem Orange verließen wir das Geschäft.

Warum wir uns für den Doggytourer entschieden haben – die praktischen Gründe:

1. Der Doggytourer ist gefedert

Wie bereits oben erwähnt, ist der Doggytourer einer der wenigen gefederten Fahrradanhänger für Hunde am Markt. Was eigentlich nicht korrekt ist, denn es handelt sich nicht um eine Federung, sondern um eine spezielle Elastomer Dämpfung mit Einzelradaufhängung, die auf Zug und Stoß reagiert. Diese Dämpfung leistet ganze Arbeit und zwar auch bei kleinem Hundegewicht und nicht erst ab einem gewissen Mindestgewicht wie sonst üblich.

Die Dämpfung und der gesamte Anhänger sind auf Gewichte bis 80 Kilo ausgelegt! Du willst deinen Neufundländer damit transportieren – kein Problem 🙂 . Alternativ lassen sich so aber übrigens auch super Einkäufe erledigen.

Sehr erfreulich ist außerdem, dass die Elastomerfederung wartungsfrei ist.

2. Der Doggytourer ist super leicht

Der erste, äußerst massive und damit schwere Eindruck des Anhängers täuscht, denn der Doggytourer ist aus Aluminium und daher sehr leicht. Unser Modell in Größe S (Maße: L88 x B63 x H78 cm) wiegt nur knapp 10 Kilo, was wirklich super ist. Für uns spielt das Gewicht eine große Rolle, denn wir stehen bei unseren Touren nicht selten vor Weidegattern oder Zäunen, über die dann nicht nur die Räder, sondern auch noch der Anhänger bugsiert werden muss.

3. Der Doggytourer ist hochwertig

Wir brauchen keine Luxusprodukte, aber eine gewisse Qualität ist uns wichtig. Und gerade bei Einsatz im Gelände macht sich das natürlich bezahlt. Nichts klappert, wackelt oder fällt gar ab. Wir haben Testberichte anderer Anhänger gelesen, bei denen sich Räder lösten und ähnliches! Nicht auszudenken, wenn das auf schnelleren Fahrten passiert!

Der Hersteller gibt übrigens 25 Jahre Garantie auf die Rahmenkonstruktion, ein gutes Gefühl!

Apropos Räder: die 16″ Räder sind 36 (!) fach kreuzverspeicht und sollten somit jeder Belastung standhalten. Außerdem verfügen sie nicht nur über Gleit- sondern hochwertige Kugellager.

Die Bodenwanne ist komplett aus Alu und somit schlagfest. Bei anderen Herstellern findet sich hier eine einfache Holzplatte und selbst Stoffböden haben wir schon gesehen. Wie da der Unterboden nach ein paar Fahrten aussieht, kann man sich sicher vorstellen.

Die (großen!) Fenster sind aus robustem Kunststoff, dem auch Hundekrallen nichts anhaben können und das Verdeck besteht aus wasserdichtem Material und kann somit auf eine zusätzliche Regenhaube verzichten.

Überhaupt lässt die Ausstattung keine Wünsche übrig und im Standardmodell ist bereits alles enthalten, was man so braucht. Genauer könnt ihr das hier nachlesen.

4. Der Doggytourer ist sicher

Lange haben wir aus Gründen der Kippstabilität überlegt, ob wir uns nicht doch für das Modell M entscheiden sollten, denn dieses ist etwas breiter und somit auch kippstabiler. Da wir aber viel campen und nur mit einem VW Bus unterwegs sind, siegte der praktische Gedanke. Und was soll ich sagen, der Doggytourer rollt 1A hinterher. Wir haben es bei normalen Fahrten jedenfalls nicht geschafft, ihn zum Kippen zu bringen. Bei größeren Höhenunterschieden jenseits von Bordsteinkanten ist jedoch Vorsicht geboten. Das ist aber bei allen Anhängern so.

5. Der Doggytourer ist klein verpackbar und leicht aufbaubar

Das war ein Punkt, der für uns ganz wichtig war und in dem sich der Anhänger deutlich von anderen Herstellern abhebt. In die etwa 20 Zentimeter hohe Bodenwanne aus Alu lässt sich quasi der gesamte Anhänger verpacken und man erhält am Ende ein praktisches Paket, welches sich hervorragend im Auto verstauen lässt.

gefederter Hundeanhaenger Fahrrad Doggytourer
klein verpackbar, das Paket ist nur gut 20 Zentimeter hoch

Der Aufbau gestaltet sich einfach und ist mit ein wenig Übung mit wenigen Handgriffen erledigt. Lediglich bei Modell S ist der Aufbau bauartbedingt ein klein wenig aufwendiger, aber immer noch akzeptabel. Alle Modelle ab Größe M lassen sich ganz einfach zusammenfalten. Die Räder lassen sich außerdem per Schnellspanner an- und abmontieren.

6. Der Doggytourer ist nachhhaltig

Der Anhänger ist extrem robust. Bis auf 2 Nieten sind alle Teile verschraubt und können somit im Bedarfsfall ausgetauscht werden. Der komplette Hänger ist “made in Germany” (unseres Wissens nach der einzige, komplett in Deutschland produzierte Hänger!), sowie garantiert giftfrei und schadstofffrei. Das trifft auch auf die Stoffe und den integrierten Teppichboden zu!

Geliefert wird er fast folienfrei, alles in Pappe und Papier, was wir super finden! Nur ein paar Schrauben sind in Folie verpackt.

7. Es gibt extrem viel Zubehör

Egal, was ihr braucht, Doggytourer hat es oder es wird für euch angefertigt. Wir haben uns beispielsweise für das Doggypad (gepolsterte Einlage) und den Gepäckträger entschieden. Der Gepäckträger ist Gold wert und hat sich schon mehr als bezahlt gemacht. Surfbretter, Strandmuschel und/oder Rucksack lassen sich somit super transportieren.

gefederter Hundeanhaenger Fahrrad Doggytourer

gefederter Hundeanhaenger Fahrrad Doggytourer
Gepäckträger für Doggytourer

Außerdem gibt es noch so näckische Sachen wie doppelte Böden, Ski-Set, Buggy-Set, Einstiegshilfen, Wassernapfhalterungen und und und.

8. Er sieht schick aus

Das lass ich jetzt einfach mal so stehen 😉 . Es ist sicher nicht der wichtigste Punkt, aber für mich als Frau dennoch ein erfreulicher. In leuchtendem Orange (es gibt noch viele andere Farben) macht er echt was her und sieht schick und vor allem sportlich aus.

gefederter Hundeanhaenger Fahrrad Doggytourer
Schnucklig, oder? Also nicht ich, sondern der Hänger 🙂

Der Doggytourer im Praxistest

So, genug der Theorie, wie macht sich der gefederte Hundeanhänger denn nun im Praxistest?

Praktischerweise fuhren wir kurz nach dem Kauf in den Fahrradurlaub an die Ostsee, genauer gesagt auf den Darß und die Fahrradwege dort sind sehr naturnah und selten geteert. Ganz so, wie wir es lieben! Perfekte Bedingungen also, um den Doggytourer auf Herz und Nieren zu testen.

Wir waren täglich unterwegs und sind praktisch alles, von Straße bis Waldpfad, gefahren.

Auf Asphalt merkt man den Hänger gar nicht. Er rollt einfach leise und ruckelfrei hinterher und man muss schon aufpassen, dass man nicht vergisst, dass man hinten noch was dranhängen hat 🙂 .

 

gefederter Hundeanhaenger Fahrrad Doggytourer

gefederter Hundeanhaenger Fahrrad DoggytourerSchotter und ebene Waldwege verhalten sich ähnlich, kleine Unebenheiten steckt der Hänger locker weg und der Hund bleibt ganz entspannt liegen. Aber ganz ehrlich? Das hatten wir von einem Hänger in dieser Preisklasse auch nicht anders erwartet.

gefederter Hundeanhaenger Fahrrad DoggytourerRichtig überrascht waren wir aber dann, als es ins Gelände und auf hucklige, wurzlige Pfade ging. Klar, dass der Hänger hier deutlich zu spüren ist und aufgrund seiner Länge muss man auf Singletrails schon etwas aufpassen, nicht an dem ein oder anderen Baum hängen zu bleiben. Die Federung jedoch arbeitet 1A und mit ein bisschen Eingewöhnung steckt Hundi auch solche Wege weg und darum geht es hier ja schließlich.

gefederter Hundeanhaenger Fahrrad Doggytourer
Hier wird`s langsam unwegsam

Das war bei weitem mehr, als wir erwartet hatten und man muss ganz klar sagen, für einen konventioneller Fahrradanhänger wäre spätestens hier Schluss gewesen! Dass man ab einem gewissen Niveau den Hund dann doch besser aussteigen lässt,versteht sich hoffentlich von selbst.

gefederter Hundeanhaenger Fahrrad DoggytourerBewährt hat sich übrigens auch das geringe Gewicht des Hängers. Wir hatten mehrere umgefallene Bäume im Weg und konnten den Anhänger (samt Hund) einfach darüber hinweg heben. Nicht einmal abkoppeln mussten wir ihn dafür. Allerdings waren wir zu zweit, allein hätte das eher nicht geklappt. Die Weberkupplung lässt sich aber mit einer Hand lösen und somit ist auch das kein Problem.

gefederter Hundeanhaenger Fahrrad Doggytourer
Umgestürzte Bäume und andere Hindernisse? Kein Problem, der Hänger ist schön leicht!

Fazit zum gefederten Hundeanhänger Doggytourer, Größe S:

Wir haben absolut nichts zu meckern, Qualität und Fahrverhalten sind überdurschnittlich gut und der Service und Kontakt mit dem Hersteller ist es ebenso.

Wenn wir uns etwas wünschen dürften, wäre es vielleicht ein zusätzliches Belüftungsfenster im hinteren Verdeck und eine kleine aufgenähte Tasche, um Schlüssel oder ähnliches mal eben schnell zu verstauen. Aber das ist wirklich jammern auf hohem Niveau, denn der Doggytourer hinterlässt einen prima Eindruck und wir freuen uns auf viele weitere Fahrten zu viert, insbesondere auch in unserer neuen Heimat, dem Allgäu. Schaut wieder rein, wir werden den Artikel laufend updaten und mit aktuellen Fotos, dann auch aus den Bergen, versehen!

Falls ihr nähere Infos wollt oder Fragen habt, schreibt uns einfach eine Email an info@outdoorkid.de, wir werden versuchen, alles zu beantworten!

Disclaimer: Wir haben den Anhänger selbst gekauft. Von Doggytourer wurde uns dazu ein Rabatt gewährt. Unsere Meinung bleibt davon jedoch wie immer unberührt!

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2 KOMMENTARE

  1. Frage: lässt sich der DoggyTourer evtl. auch schieben bzw. so umwandeln, dass man damit joggen könnte?

    Danke für die Auskunft

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