Heute möchten wir Euch eine Perle vorstellen, was den Fahrradurlaub mit Kindern betrifft: der Altmühlsee. Gelegen im fränkischen Seenland, 50km südlich von Nürnberg und recht gut über die A6 und A9 zu erreichen.
Der Altmühlsee ist viel kleiner als der bekannte Brombachsee, muß sich aber unserer Meinung nach keineswegs hinter ihm verstecken. Im Gegenteil. Im Gegensatz zum großen Bruder ist es hier wunderbar ruhig und idyllisch und der Rummel hält sich in Grenzen.
Als Homebase am Altmühlsee empfehlen wir Euch den Camping "Fischer Michl", einen eigenen Bericht dazu findet Ihr hier:
Was macht den Altmühlsee so attraktiv für einen Fahrradurlaub mit Kindern?
Das Schöne ist, daß Ihr dort auch schon mit kleinen Kindern hinfahren und die ersten "Selbstfahrer-Radtouren" machen könnt. Die Entfernungen sind alle nicht allzu weit und die Steigungen halten sich, zumindest in Seenähe, in Grenzen. Rund um den See gibt es sowohl viel Natur pur als auch zahlreiche Spielplätze und natürlich Einkehrmöglichkeiten. Es wird also keine Langeweile aufkommen und für ein Eis ist auch jederzeit gesorgt.
Alles, oder fast alles, ist mit dem Rad bequem zu erreichen. Wer mag, braucht sein Auto also nicht zu bewegen. Gerade das hat uns so gut gefallen. Und sollten mal die Vorräte ausgehen: selbst der Weg in den nächsten Ort Gunzenhausen ist gut mit dem Radl machbar. Es sind etwa 5 km, immer den schönen Radweg am See entlang.
Schöne Touren für Kinder
Hier möchten wir Euch nun drei Touren besonders ans Herz legen, die uns und unserer Tochter ganz besonders gut gefallen haben.
1. Der Klassiker: die Seeumrundung
Länge: etwa 11km / Schwierigkeit: leicht, keine Steigungen / Alter: ab 4 Jahre selbstfahrend
Wie der Name schon sagt, geht es einmal rund um den See herum. Normalerweise locker in 2 Stunden zu machen. Aber seid gewarnt: Ihr werdet viel länger brauchen, weil entlang der gesamten Strecke jede Menge Highlights auf die Kids warten.
Strecke: Ihr startet am Campingplatz und biegt am kleinen Hafen am See rechts ab. Nach 200m etwa müßt Ihr schon die erste Pause einlegen, denn es wartet ein wirklich sensationeller Abenteuerspielplatz auf Euch. Eine längere Aufenthaltsdauer könnt Ihr nur umgehen, wenn Ihr die Tour anders herum fahrt :-). Wer mag, kann sich das Video anschauen:
Wenn Ihr des Trubels überdrüssig seid und es geschafft habt, Eure Kinder loszueisen, fahrt Ihr weiter. Nach ein paar Minuten kommt Ihr zu einer kleinen Halbinsel, die Ihr erkunden könnt. Dort stehen schöne, alte Bäume, die zum Klettern einladen.
Weiter gehts über den Staudamm an die andere Seite des Sees. Hier wird es jetzt etwas touristischer. Es kommen mehrere Badestrände, kleiner Spielplätze und Kioske nacheinander. Da müßt Ihr durch ;-).
2, 3 km weiter wird es wieder spannend, wir sind am Surfstrand angelangt. Stundenlang kann man hier (natürlich nur bei windigem Wetter) dem bunten Treiben der Kiter zuschauen. Auch hier gibt es wieder einige schön angelegte Badeplätze, abseits der Kiter-Zone. Und vor allem, viiieeel Platz zum Toben. Die ideale Stelle für eine längere Rast.
Die folgende Strecke ist, bis zurück zum Campingplatz, landschaftlich sehr, sehr schön. Es geht an vielen kleinen Wassergräben und idyllischen Tümpeln vorbei.
Wer möchte, kann die Tour am Überleiter auch noch verlängern. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Was man aber unbedingt mitnehmen sollte, ist die Vogelinsel. Sie ist definitiv aber auch eine eigene Radtour wert, denn hier sollte man Zeit einplanen.
2. Die Vogelinsel
Länge: 12km (geschätzt) hin und zurück / Schwierigkeit: leicht, keine Steigungen / Alter: ab 4 Jahre selbstfahrend
Vom Campingplatz aus fahrt Ihr am kleinen Hafen nach links, immer dem Radweg entlang des Sees folgend. Am Überleiter (Brücke) müßt Ihr Euch rechts halten, dann immer weiter am See entlang. Der "Eingang" zur Vogelinsel ist mit einem Schild markiert. Die gesamte Insel steht unter Schutz und darf nicht mit dem Rad befahren werden. Das ist auch nicht weiter schlimm, denn der Rundweg ist nur etwa 1,5 km lang. Was nicht heißt, daß man schnell durch ist. Für interessierte Kinder gibt es jede Menge Infotafeln (zum Teil auch interaktiv) zu den verschiedensten Themen, unter anderem auch zu den Bibern. Dazu später noch mehr. Das Ganze ist wirklich sehr naturnah angelegt, wir waren begeistert!
Am Ende der Rundtour gelangt man zu einem Aussichtsturm, der einen traumhaften Blick über den nicht begehbaren Teil des Reservates frei gibt.
Ein Tip: ein unvergesslich schönes Erlebnis werdet Ihr haben, wenn Ihr die Vogelinsel am Abend ansteuert. Der Besucherandrang hat sich deutlich gelegt und besteht eigentlich nur noch aus Fotografen und Genießern. Die Stimmung zur Dämmerung ist unbeschreiblich...
Mit viele Glück könnt Ihr dann auf dem Rückweg noch Biber beobachten. Ihre Bauten und Hinterlassenschaften sind an den Ufern des Sees an einigen Stellen deutlich zu sehen. Gerade für Kinder ist das spannend und ein absolutes Highlight.
3. Zum Dennenloher See
Länge: 25km hin und zurück / Schwierigkeit: mittel, einige Steigungen / Alter: ab 6 Jahre selbstfahrend
Aufgrund der Länge der Tour nur für konditionsstarke bzw. sehr gerne radelnde Kinder geeignet. Ihr solltet mindestens 5 Stunden einplanen. Auch ist hier eine Fahrradkarte zu empfehlen, die es beim Tourismusverband in Gunzenhausen gibt. Sie ist kostenlos, wenn Ihr nachweisen könnt, dass Ihr in der Umgebung nächtigt. Ohne Karte würde ich in diesem Falle nicht losfahren, da der Weg stellenweise schlecht ausgeschildert bzw. uneindeutig ist. Daher gebe ich hier auch keine genaue Routenbeschreibung, sondern nur eine kleine Zusammenfassung. Man startet wieder am Hafen links und fährt dann den Zuleiter entlang Richtung Mörsach. Hier gibt es eine wunderschöne Badestelle am Altmühlzuleiter. Eine kleine Gastronomie ist auch dabei, alles sehr nett und idyllisch. Danach geht es weg vom See.
Die Tour ist ab hier nun anders als die anderen, da sie eben vom See wegführt und damit Ihren ganz eigenen Charakter hat. Sie führt durch Wälder und Wiesen, an Fischteichen und netten kleinen Dörfern vorbei. Die gesamte Tour ist landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich und obwohl es hier KEINE Spielplätze mehr gibt, auch für Kinder überhaupt nicht langweilig.
Wir haben niemanden getroffen, man glaubt es kaum. Kaum ist man vom See weg, herrscht Ruhe und Einsamkeit.
Ihr müßt Euch immer Richtung Dennenloher See auf der Karte halten, ab und zu müßt Ihr auch mal ein Stück Straße fahren. Das ist aber nicht weiter schlimm, da kaum Autos unterwegs sind.
Am See angekommen, solltet Ihr eine lange Pause einplanen. Es ist wunderschön dort, ein bißchen wie Kanada in klein ;-). Am Ufer gibt es viele Frösche, zumindest zu unserer Zeit. Zum Baden ist der See eher nichts, es gibt keine Strände und der Uferbereich lädt nicht unbedingt zum Reinspringen rein. Außer evtl. am gegenüber liegenden Ufer, dort scheint es eine kleine Badestelle zu geben, ebenso einen Mini-Campingplatz. Wir sind aber nicht rüber gefahren und können dazu nichts sagen.
Für den Rückweg fahrt Ihr immer nach Karte Richtung "Seezentrum Wald". Dort kommt Ihr dann durch das sehr schöne Dörfchen Wald zum Campingplatz zurück.
Insgesamt eine wunderschöne Tour, die ein bißchen Kondition seitens der Kinder erfordert, aber ganz sicher nicht langweilig ist.
Eine gute Rad und Wanderkarte vom Altmühlsee erhältst Du hier.
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Die Reihenfolge der Touren ist gut gewählt: Nr. 1 zum Kennenlernen, Nr. 2 das “Afrika”-Highlight und 3 relativ anstrengend, aber abwechslungsreich schön. Eine weitere Tour, die uns gut gefallen hat, war den Altmühlzuleiter hinauf zur Biberinsel bei Gern – leicht zu fahren, überall “Biberbaustellen” und nahe der Biberinsel wartet ein schöner Rastplatz mit Gaststätte und ein paar Tretbooten zum Ausleihen. Supi!
Karlheinz&Beate,
vielen Dank, auch für den Link! Die Tour klingt auch sehr interessant!
VG, Steffi