Wie finde ich den richtigen Campingplatz?
Nicht zum ersten Mal erreichte uns in den letzten Tagen eine Email zu der Frage, wie wir bloß immer diese tollen Campingplätze finden. Da das also so einigen unter den Nägeln zu brennen scheint, bekommt ihr heute mal eine Art "Kurzanleitung", wie wir persönlich bei der Campingplatzsuche vorgehen.
Der Ort sollte dabei natürlich als Erstes feststehen, oder zumindest die Region, sonst wird es schwierig. Nehmen wir mal als Beispiel das Allgäu. Wir wollen also im nächsten Sommer ins Allgäu fahren. Ob Ost-, West- oder Oberallgäu ist uns zu dem Zeitpunkt noch nicht so ganz klar.
1. Campingplatzsuche mit Hilfe der Google-Maps
Mein erster Weg führt mich immer zu Tante Google. Dort gebe ich dann also "Allgäu Campingplatz" ein. Google zeigt mir dann relevante Suchergebnisse und, was für mich viel interessanter ist, eine Karte des Allgäus mit allen bekannten Campingplätzen drauf. Diese Karte ist mein Ziel! Ein Klick auf die Karte und ihr habt sie groß auf dem Bildschirm und könnt nun auch rein- und rauszoomen und somit den Kartenausschnitt verändern.
Auf der linken Seite findet sich eine Listenansicht aller im Kartenausschnitt verzeichneten Plätze. Diese Liste schau ich mir genauer an und zwar hier insbesondere die Google-Bewertungen der Nutzer. Das Schöne ist, dass bei Google in aller Regel nur aktuelle Bewertungen zu finden sind, bis ca. 1 Jahr alt. Ältere Bewertungen werden nicht mehr angezeigt, zumindest nicht in Textform. Das finde ich gerade bei Campingplätzen sehr sinnvoll!
Für diese Bewertungen nehme ich mir echt Zeit und lese sie alle zu einem Platz, der mich genauer interessiert, durch. Erst, wenn er mir dann immer noch zusagt, gehe ich auf die Homepage.
Ich mache das genau deshalb in umgekehrter Reihenfolge, weil die Homepages gerne mal ein unrealistisches Bild vermitteln, im positiven wie im negativen Sinne. Da gibt es Plätze mit supertoll gemachten Homepages, die ihre Hauptqualitäten wohl eher im Marketingbereich haben, als in der Sorge um das Wohlergehen ihrer Gäste, wie sich dann doch recht schnell in den Bewertungen herausstellt. Und dann wieder gibt es Plätze, da scheinen die Homepages aus dem letzten Jahrzehnt zu sein, der Betreiber scheint sie irgendwann mal vor 15 Jahren "als Hobby" selbst zusammen gebastelt zu haben (weil man ja schließlich eine Homepage haben muß, haben die anderen ja auch 🙂 ). Und in den Bewertungen stellt sich heraus, das genau das ein wunderbarer, origineller und vor allem gästeorientierter Platz ist. So haben wir schon so manche Perle gefunden!
2. Genauer recherchieren auf camping.info
Mein nächster Weg führt mich dann zu camping.info. Dieses Portal liebe ich heiß und innig! Finden sich dort doch nicht nur weitere, meist auch sehr detaillierte Bewertungen, vor allem aber auch Fotos und manchmal sogar Videos von Besuchern. Und diese sind oft sehr viel hilfreicher als die Fotos auf den eigenen Webseiten der Campingplätze. Zeigen sie doch schnell und schonungslos, wie es vor Ort tatsächlich aussieht! Da finden sich dann schnell mal Müllecken auf einem 5*-Platz, genauso wie erstklassige Sanitäranlagen auf einem kleinen, naturnahen 3*-Platz!
Unter dem Reiter "Bewertungen" könnt ihr dann noch sehr schön checken, ob der Platz zu euren Interessen passt. Dort findet ihr z.B. Angaben zur Kinderfreundlichkeit (sogar nach Alter getrennt!), zu den Freizeitmöglichkeiten oder auch den Sanitäranlagen. Alles sehr übersichtlich und auf einen Blick zu erfassen. Darunter folgen dann die oben erwähnten detaillierten Bewertungen.
Im "Profil" des jeweiligen Platzes findet ihr noch alle weiteren wichtigen Angaben, wie z.B. die Sterneklassifizierung, eine Kurzbeschreibung und (sehr gut!) auch einen Vergleichspreis. Somit könnt ihr auf die Schnelle ganz gut einschätzen, ob der Platz in euer Budget passt oder nicht.
2.1. gezielt kinderfreundliche Campingplätze finden
Das ist leider etwas Schwieriger und bisher habe ich kein Tool gefunden, mit dem man einfach und simpel kinderfreundliche Plätze selektieren kann. Das war ja auch der Grund, diese Rubrik hier auf Outdoorkid ins Leben zu rufen. Unter der Rubrik Camping mit Kindern findet ihr mittlerweile über 70 kinderfreundliche Campingplätze.
Mit camping.info könnt ihr allerdings zumindest ein wenig nach der Kinderfreundlichkeit selektieren, aber auch da ist es leider sehr zeitaufwendig. Am besten geht ihr auf "Campingplatz finden" und dort auf "via Ausstattung". Klickt dort "Kinderspielplatz" an, denn den haben nun mal fast alle familienorientierten Plätze 😉 . Wenn ihr euch eine Kinderanimation, Indoor-Spielmöglichkeiten oder einen Streichelzoo wünscht, könnt ihr auch das anklicken. Es öffnet sich eine Liste mit allen passenden Plätzen. Klickt ihr links auf den Reiter "Karte", so erscheinen die Ergebnisse in einer Kartenansicht.
(PS: auch Plätze, auf denen Hunde erlaubt sind, kann man mit camping.info gut finden!)
Wir haben festgestellt, dass sich kinderfreundliche Komfortplätze so recht gut suchen lassen, die kleinen, naturnahen Campings jedoch leider eher nicht. Noch schwieriger wird es mit "Camping auf dem Bauernhof", das ist nämlich leider gar nicht selektierbar, sehr sehr schade, da hilft nur suchen, suchen, suchen.
Mittlerweile haben wir übrigens einen eigenen Campingführer herausgebracht. Ihr findet darin unsere schönsten naturnahen Campingplätzen für Familien (inklusive einiger Preis- und Erlebnisvorteile, die es so nur über dieses Buch gibt!). Bestellen könnt ihr unseren Campingführer hier.
3. Weitere gute Quellen, um einen passenden Campingplatz zu finden:
3.1. Cool Camping
Cool Camping ist ein echter Tipp für alle, die naturnahes Campen lieben. Cool Camping gibt es bisher nicht als Online-Version, sondern nur in Buchform. Die Anschaffung lohnt sich aber, denn in dem Buch finden sich viele kleine, schnuckelige Campings, die man so vielleicht noch gar nicht auf dem Schirm hatte. Das Ganze ist wunderbar individuell beschrieben und mit vielen Fotos gespickt. Macht einfach Spaß, zu lesen! "Cool Camping" könnt ihr hier bestellen.
3.2. Foren
Muß man mögen 😉 . ABER: in einigen Foren findet sich eine Rubrik "Reiseberichte". Erstens macht es Spaß, dort zu stöbern und zweitens finden sich in solchen Berichten oft Tipps zu tollen Plätzen. Die zwei bekanntesten Foren sind das Wohnmobilforum und das Forum bei campen.de. Aber es gibt noch viele weitere, auch länderspezifische Foren, in denen es sich lohnen kann, zu stöbern.
3.3. Facebook-Gruppen
Facebookgruppen können ebenfalls wertvolle Tipps liefern. Die Leser auf dieser Seite hier dürfte da vor allem die Gruppen "Campingeltern mit Kindern unter 10" und "kinderfreundliche Campingplätze" interessieren.
Eine weitere Gruppe, die ich persönlich sehr gerne nutze, ist die Gruppe "Einfach Camping - Preiswerte Campingplätze". Jedes Facebook-Mitglied kann dort eintreten, obwohl es sich um eine geschlossene Gruppe handelt. Hier gibt es genialerweise eine Karte mit bereits über 1000 Plätzen, die für 4 Personen nicht mehr als € 30 kosten (in der Hauptsaison!). Naturgemäß finden sich darunter wirklich viele kleine, wunderschöne Naturcampings. Stöbern lohnt sich!
4. Campingplätze sicher "aufbewahren"!
So, ihr habt nun endlich eine Handvoll Plätze gefunden, die euch gefallen und in Frage kommen? Das nützt euch aber nichts, wenn ihr die in 1, 2 oder 3 Jahren nicht mehr wieder findet. Und wer merkt sich schon alle Namen?
Deshalb kommt ihr nicht drum rum, die Plätze vernünftig abzulegen. Einfachste Variante ist sicher des Lesezeichen-Setzen auf eurem Rechner. Habe ich früher selbst auch so gemacht, bis, ja bis dieser mir mal abgeschmiert ist und alles weg war. Natürlich auch die Lesezeichen! Und somit natürlich auch die vielen tollen Campingplätze, die ich alle schon mal abgelegt hatte. Außerdem ist der Rechner unterwegs oft nicht dabei, oder ihr habt kein Internet, oder, oder, oder.
Deshalb nutze ich für solche Sachen mittlerweile lieber eine Notizen-App. Ich nehme Evernote, es gehen aber sicher auch andere gut. Evernote jedenfalls synchronisiert alle eure Notizen auf dem Desktop, dem Laptop und dem Handy und ist in der Basisversion kostenlos. Einfach ein Notizbuch "Campingplätze" anlegen und ihr habt immer alle eure Schätze gesammelt beisammen. Egal, wo ihr seid! Evernote läßt sich übrigens auch prima für die restliche Reiseplanung nutzen. Legt ein Notizbuch für die jeweilige Region an und immer, wenn ihr was Tolles lest (z.B. eine Wanderung oder eben einen Campingplatz), speichert ihr es schnell dort rein.
So, nun wisst ihr, wie wir das machen mit der Campingplatzsuche 😉 . Ein bisschen Muße und Geduld gehören dazu, aber schließlich macht es ja auch Spaß, also mir zumindest!
Wer jetzt doch keine Lust hat, zu recherchieren, hier noch einmal unsere Übersicht zu den Plätzen hier auf Outdoorkid:
- alle kinderfreundlichen Campingplätze
- naturnahe Campingplätze
- Komfort-Campingplätze
- Camping auf dem Bauernhof
- Campingplätze mit Mietobjekten
- Camping auf dem Wasser
- kinderfreundliche Wohnmobilstellplätze
Wenn ihr noch Tipps oder gute Quellen habt, dann her damit. Schreibt es bitte einfach unten in die Kommentare, dann haben alle was davon!
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