Was muss man auf jeden Fall gesehen haben, wenn man Slowenien und die traumhafte Soča bereist? Definitiv, den Slap Kozjak, einen der schönsten Wasserfälle, die wir je gesehen haben. Und wir haben schon so einige gesehen auf unseren Reisen, zum Beispiel auf unserer Norwegen Tour. Aber der Slap Kozjak Wasserfall ist wirklich etwas besonderes, weshalb man ihn leider auch nicht für sich allein hat, das ist dann aber auch schon sein einziges Manko.
Das Tolle an dieser Wanderung ist, dass sie so schön kurz ist und trotzdem recht aufregend und abenteuerlich, gerade auch für Kinder, aber der Reihe nach...
Slap Kozjak Wasserfall Wanderung mit Kindern: die Tourdaten
Schwierigkeit: leicht
Altersgruppe: ab 4 Jahre
Kinderwagen geeignet: bedingt
Strecke: etwa 4 km
Ausrüstung: normale Wanderschuhe oder feste Turnschuhe, schwierige Wegabschnitte gibt es keine, aber es ist holprig und nach Regenfällen auch rutschig
Start und Ziel: Camp Lazar, Camp Koren oder Napoleonbrücke
Slap Kozjak Wasserfall Wanderung mit Kindern: Wegbeschreibung
Starten könnt ihr an drei verschiedenen Punkten, die alle an der Route liegen; dem Camp Koren, dem Camp Lazar oder einfach an der Napolenbrücke in Kobarid. Wir sind direkt am Camp Koren gestartet, wo wir für eine Nacht waren. Der Platz liegt dafür ideal, hat uns ansonsten aber nicht so gut gefallen. Wer eine Alternative zum schattigen Camp Koren sucht, dem können wir das Camp Rut etwas außerhalb empfehlen, aber zurück zur Tour.
Hinter dem Camp Koren gibt es einen größeren Wanderparkplatz und dort startet auch die Tour zum Wasserfall. Ihr lauft zuerst ein Stück über eine idyllische Wiese, dann taucht der Weg in den Wald ein. Und ab hier wird es spannend! Unzählige kleine Weglein laufen durch den Wald und überall gibt es etwas zu entdecken, findet ihr doch eine Art Höhlensystem mit kleinen Treppen und Gängen. Sehr cool, die Kids sind sofort begeistert und nicht nur die 😉 .
Nachdem ihr dort ausreichend herum gestöbert seid, geht der Weg weiter in Richtung Wasserfall. Hier wird es auch zunehmend voller, was aber nicht weiter stört, da es wirklich nicht weit ist. Zwischendurch passiert ihr einen kleineren Wasserfall, wo wir schon enttäuscht dachten, das wäre der Slap Kozjak, aber nein, geht einfach weiter, immer am Wasser entlang.
Nach kurzer Zeit wird es voller und das hat einen einfachen Grund: ihr seid vor dem Wasserfall angelangt, könnt ihn aber noch nicht sehen. Aber hier geht es allerdings nur noch DURCH das Wasser weiter, weshalb es sich hier eben auch staut. Ihr könnt versuchen, trockenen Fußes durchzukommen, immer über die Steine hüpfend, unkomplizierter ist es allerdings, einfach die Schuhe auszuziehen. Was für ein Spass, denn das Wasser der Soča und ihrer Nebenflüsse ist lausig kalt. Aber gerade das macht es so lustig und abenteuerlich.
Was wir so toll fanden, ist der Punkt, dass man gar nicht mehr denkt, man wäre auf einem Wanderweg. Kleine (ungesicherte) Holzbrücken wechseln sich ab mit Passagen durch den flachen Fluss, es macht einfach nur Spass und so etwas gäbe es in unseren Gefilden definitiv nicht!
Habt ihr die kleine "Holzbrücke" bezwungen, müsst ihr noch ein kurzes Stück durchs Wasser waten und steht dann vor einem Felsband. Das ist tatsächlich der Weg! Es geht hier tatsächlich ein kleines Stück auf dem Felsband entlang. Lasst am Besten einfach die Schuhe aus, so läuft es sich am besten und es ist nicht so rutschig.
Wer sich nicht über das Felsband traut, kann auch im Wasser bleiben, es ist nur etwa knietief und nicht gefährlich.
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Das ändert sich allerdings schlagartig, denn hinter dem Felsband kommt ihr auf eine kleine Holzbohlenplattform, auf der ihr um den Felsen vor dem Wasserfall herumlauft. Auch diese Plattform ist nicht gesichert und Kinder solltet ihr hier auf keinen Fall allein herumturnen lassen. Der Weg ist sehr schmal, es kommen nur knapp 2 Personen aneinander vorbei und unten rauscht der Fluss durch die Schlucht. Hereinfallen wäre hier absolut nicht mehr angebracht!
Tja, und dann biegt ihr um die Ecke und da ist er, der Slap Kozjak! Unerwartet, gewaltig und wunderschön ergießt er sich in eine natürliche Grotte. Ich muss sagen, uns blieb tatsächlich der Mund offen stehen!
Wenn das Wetter passt und ihr von der unerschrockenen Sorte seid, könnt ihr in den natürlichen Pool hinabsteigen und ein (mit Sicherheit kurzes!) Bad nehmen.
Ein Tipp: falls ihr euch mit kleineren Kindern nicht traut, den letzten Abschnitt zu passieren, dann tut euch selbst den Gefallen und wechselt euch ab, damit ihr in den Genuss dieses Anblicks kommt, die Kids könnt ihr derweil vorne im flachen Bereich spielen lassen!
Nach genügend "Ahs" und "Ohs" tretet ihr den Rückweg an, der erst einmal der Gleiche wie der Hinweg ist und daher alles andere als einsam. Deshalb beherzigt unseren Tipp und erweitert die Runde ein wenig. Nach einer Weile zweigt rechts ein Pfad ab, der nach einiger Zeit durch schönen Wald und Wiesen wieder an die Soča trifft und dann in Richtung Hängebrücke am Camp Lazar führt.
Nach starken Regenfällen (so wie bei uns) kann es sein, dass der Weg nicht passierbar ist oder nur über schnell errichtete Notbrücken, was nicht ganz ungefährlich ist. Wir hatten dieses "Pech" und waren kurz davor umzudrehen, haben es dann aber doch gewagt, diese wacklige Konstruktion zu bezwingen. Es war aber wirklich an der Grenze und mit kleinen Kindern definitiv nicht machbar. Es sieht auf den Bildern nicht dramatisch aus, aber die Soča ist hier wild und reissend und es sind einige umgekehrt.
Normalerweise aber führt der Pfad immer am linken Ufer entlang und ist gut begehbar, so dass ihr schnell vor der Hängebrücke zum Camp Lazar steht. Diese Hängebrücken gibt es in Slowenien reichlich, aber sie sind immer wieder nett anzusehen und für die Kids jedes Mal ein Hightlight.
Nachdem ihr die Brücke passiert habt, steht ihr im quasi im Camp Lazar. Hier könnt ihr jetzt entlang des kleinen Sträßchens zurück zur Napoleonbrücke laufen, wir raten euch allerdings, vorher in der echt coolen Kneipe des Camp Lazar einzukehren.
Das Restaurant ist wunderschön rustikal eingerichtet, innen, wie auch außen auf der großen Terrasse. Es läuft leise, chillige Musik und das Essen ist mega lecker. Tipp: die gegrillte Forelle frisch aus dem Fluss und dazu die Steinpilze 😉 .
Fazit: tolle, absolut abenteuerliche Tour mit hohem Erlebnisfaktor, die auch schon mit kleineren Kinder gut machbar ist (zur Not das letzte Stück weglassen). Hat Suchtpotenziel und ist definitiv wiederholenswert!
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